Donnerstag, 3. Juni 2010

Leben und Ziel liegen weit auseiander

Um halb zwölf habe ich endlich meinen Hintern aus dem Bett geschoben. Spätestes beim Kühlschrank bereue ich es wieder. Der Toast sieht verdächtig aus, der Käse ist verschimmelt, die Wurst trocken. Ich esse ein Ei und trinke Tee. Ich wollte ganz anders leben, aber heute geht es nicht.
Ich kann mir kein Essen kaufen, weil das Geld noch nicht da ist. Außerdem muss die Miete überwiesen werden, aber ich habe keine Lust.

Mein Kaninchen hat Blut im Käfig. Keine Ahnung, wo das herkommt. Vielleicht gibts morgen Hasenbraten

Mittwoch, 26. Mai 2010

Guten Morgen, BKA

Während ich morgens meine E-Mails abrufe und meine Networks besuche, ist Facebook auch schon wach und sieht sich an, was ich so mache. Ich stecke mein Telefon ein und fahre zur Arbeit. Ich bin den ganzen Weg verfolgbar, außerdem werde ich auf der Autobahn von einer Mautstation erfasst.
An der Arbeit bekommt nicht nur mein Chef mit, dass ich zwischen meiner Recherche auch ab und an bei gmx reingucke.
In der Mittagspause muss ich mit Karte zahlen. Nun weiß die Bank (und wahrscheinlich nicht nur die) was auf meinen Tisch kommt. Paybackpunkte? Ja klar. - So so, Frau Numina kauft nicht nur liebend gern Joghurt mit Schokostreuseln, sondern auch Fruchtsäfte und Vollkornbrot, aber sie tankt nie bei Aral.. vielleicht sollte man ihr mal etwas über Umweltschutz bei Aral zukommen lassen.
Am Abend besuche ich meinen Freund, der aus uns unbekannten Gründen mal verdächtig war und vom Staat überwacht wurde. Vielleicht hört jetzt das BKA, wie wir uns einen schönen Abend machen...

Ich bin keine Freundin von Worst Case Szenarien, aber so könnte ein normaler Tagesablauf aussehen....

Donnerstag, 20. Mai 2010

Unwetter

Es hat Kastanienblüten geschneit. Ein dicker Teppich aus den Schönheiten liegt auf der Straße. Achtlos unter die Autos gekehrt. Wer so mit dem Frühling umgeht, hat den Sommer nicht verdient.

Dienstag, 18. Mai 2010

Achso

Gut, dass ich heute mal auf einschlägigen Frauenseiten recherchiert habe, was uns so interessiert. War mir gar nicht geläufig.

Wir Frauen sind eigentlich nur noch riesige Vaginas auf Beinen. Wir interessieren uns für Hochzeit, Geld, schöne Lippen und Sex. Vor allem Sex.

Weiß nicht, ob ich das gut finden soll...

Ich habe mir das "Feigenblatt" bestellt -- Ein Erotikmagazin für Frauen. Ich bin gespannt.

Montag, 17. Mai 2010

Doro-Drama I

Ein großes leeres Zimmer mit weißen Wänden, weißer Decke und hellem Laminatfußboden. Ein Fernseher flimmert, es läuft ein alter Western. Eine riesige Mülltüte liegt auf dem Boden. Daneben leere Kartons. Dorothea läuft zum Fenster und öffnet es. Sie telefoniert:

Dorothea:
Hallo Mama, ich bins. Na, wie geht es Dir? --- Oh, klingt ja nicht gut. --- Doch, mir gehts einigermaßen. Warst Du bei Deiner Therapeutin? --- Ja, ist gut, wenn da mal jemand wirkich zuhört und nicht bloß versucht, das gehörte Leid zu überbieten. --- Ist schon gut. --- Ja, ich war auch heute da. Er meinte, Daniel wäre nicht gut für mich. Ich weiß noch nicht, was ich mache. --- Ja, Bernhard ist für Dich auch nicht gut. Aber das musst Du selbst.. --- Ja. --- Ja. --- Hmhm. --- Nee, hast schon recht. --- Ja. --- Ach, die Männer. --- Naja, ich habe heute das erste Mal geweint beim Therapeuten. --- Ja, das mit Bernhard ist schlimm --- Ja. --- Aber nochmal wegen Daniel, ich habe das Gefühl... --- Was soll ich? --- Ein Lied runterladen? --- Ok.--- das willst Du ihm zum Geburtstag schenken?--- Ok.--- Ja, ich lade es runter und brenne es Dir. --- Nein, ich war fertig. Ich gehe jetzt ins Bett. --- Danke, Du auch. Ich hab Dich lieb. --- Tschaui


Dorothea schließt das Fenster, legt sich auf den Müllsack und schläft ein

Hups

Habe schon wieder Sex mit Liebe verwechselt

Sonntag, 16. Mai 2010

Marathon

Ich hasse Sport sowieso, aber heute ganz besonders, weil mich diese verfickten scheiß Sportler auch noch in meinem Kulturbedürfnis mit ihrem dämlichen Marathon behindern!

Wie kann man so etwas bitte an ein und demselben Tag veranstalten?!? Da finden in sämtlichen Museen Führungen kostenlos statt und da schon seit zehn Uhr, aber ich komme nicht hin, weil ich dank dieser Idioten in meinem Quartier eingesperrt bin! Nicht einmal die Tram kann ich nehmen. MAAAAN!!!!

Ich wandere jetzt ins Museum. Und wenn mir einer in seinem roten Marathonshirt begegnet... den wemmse ich einfach um. Arschloch!

Freitag, 14. Mai 2010

Andraste

Hier ist sie, meine Andraste. Selten kommt sie zu besuch, aber heute ist sie da und haut voll rein:

Ich bin so wütend, ich könnte kotzen!

Dieses dämlich Arschloch hat mein Herz gefressen und spuckt es nicht mehr aus. Ich hasse ihn weil ich ihn liebe. Er hat mein Leben nicht gewollt und es sich trotzdem genommen.

Er ist nicht da. Warum nicht?
Ich bin schön, begehrenswert, im Bett eine absolute Topsau, liebevoll, aufopfernd, seelentreu. Warum reicht das nicht?
So etwas wie mich findet der nicht nochmal. Es ist pures Glück, dass unter seinen Fickbeziehungen mal eine dabei ist, die ihn aufrichtig und von ganzem Herzen liebt und er begreift es nicht. Warum nicht?
Gott ist mir schlecht.
Es ist Freitag halb acht und ich liege aufgedonnert und glattrasiert in meinem Bett und verzweifle. Wo ist der Mensch, der mich in den Arm nimmt und mir sagt "Ich liebe Dich, weil Du es bist".

Warum habe ich nicht den Arsch in der Hose, ihm das zu sagen?

Warum bin ich kein gesunder Mensch, der sich einen gesunden Menschen aussucht? Warum ziehe ich schizophrene Alkoholiker an? Warum empfinde ich Zuneigung für meinen männerliebenden Chef, warum traue ich nicht, meiner S. einfach zu sagen, dass ich sie küssen will? Warum falle ich nicht einfach um?
Warum will ich diese Fragen eigentlich alle nicht beantwortet bekommen.

Ich mache jetzt etwas kaputt. Etwas schönes, das viel Geld gekostet hat und nicht mir gehört.
Ihr könnt mich alle mal am Arsch lecken. Wenn ich nicht glücklich bin, soll es keiner sein.
Ich bin jetzt Narziss. Ich oder keiner.
Fickt euch
fickt mich
liebt mich
was auch immer
mir egal

Samstag, 1. Mai 2010

Heute

Heute bin ich entsetzlich Einsam. Gestern Abend schon.Theatralisch betrachtet weiß ich gar nicht, ob ich nicht auch sagen könnte, ich bin gelegentlich nicht einsam.
Das erkennt man unter anderem auch daran, dass ich das hier ins Internet stelle in er Hoffnung, irgendjemand liest es und kommt zu mir. Ich brauche jemanden, der mich in den Arm nimmt. Ich drehe durch. Ich gebe mich auf. Ich habe genug. Es reicht einfach. Tausend Menschen da draußen und ich bin in einer Schneekulgen gefangen. Ich hasse es. Ich mache diese Berg- und Talfahrten nicht mehr lange mit. Ich lecke den Speichel meines M. und er lässt mich an seinem kalten Herzen erfrieren. Ihn hasse ich jetzt auch. Wo ist meine Mama? Auch bei einem Mann.

Keiner mehr da für den kleinen Haufen Dreck.

Ich bin wie eine Katze im Tierheim. Alle wollen mich mal kurz streicheln, aber niemand nimmt mich mit.

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